Lange nicht’s gehört

Lang ist’s her. 

Und dabei sagt jeder Experte: regelmäßig etwas veröffentlichen, sonst gibt’s Probleme beim Ranking. Und die Follower bleiben weg und und und… Die haben natürlich recht, aber wenn man kreativ sein will, hat man halt kaum Zeit für andere kreative Dinge. 

Genug der Vorrede

Es hat sich viel geändert:

  • Ich habe mein erstes Semester als Student der Photography absolviert
  • Als freelancer habe ich gearbeitet und dabei auch etwas verdient
  • Ich hatte ein Angebot einer Fotoagentur, habe aber mangels Interesse meinerseits abgesagt
  • Ich habe ein Angebot einer anderen Agentur angenommen, weil es machbarer schien

 

Der Reihe nach:

Freiheit

 Vor ziemlich genau elf Monaten habe ich aufgehört zu arbeiten. Seither bin ich ein freier Mensch. Eigentlich. Aber wenn man lange genug engagiert gearbeitet hat, dann geht man meist in den Unruhestand und frickelt mit irgendwas weiter. So auch bei mir.

Ich hatte noch nicht den letzten Arbeitstag hinter mir, da hatte ich mein Hobby Fotografie in eine neue Richtung entwickelt. Ich betätige mich als Sportfotograf.

Erste Schritte in der Sportfotografie

Ich habe ja schon seit Joshi’s Kindheit alle seine sportlichen Aktivitäten fotografisch begleitet. Wie man das als Vater im digitalen Zeitalter halt so macht. Leichtathletik, Fussball, Segeln, Windsurfen, Ski und Snowboard. All das fand sich auf meinen diversen Festplatten. Dazu kam noch fast 10 Jahre Betreuung der Website unseres Segelvereins, da kommt schon was zusammen. 

Ich hatte beim letzten Berlin-Marathon schon ein bisschen auf Vorrat fotografiert, damit habe ich mich als Freelancer beworben. Wie das weiterging könnt ihr hier lesen.

So fing es an, und ist seither immer besser geworden. Inzwischen waren es 13 Fotoeinsätze von Göteborg bis Flachau in Österreich und ein event auf Fuerteventura. Und es hat mit wachsender Erfahrung immer mehr Spass gemacht. Mir zumindest gefallen meine Fotos immer sehr gut und die „Models“ lassen sich gerne fotografieren, beide Seiten haben Spass. 

Dazu kamen immer mehr Workshops, an der VHS, bei Meetup und insbesondere bei Beazy.

Bei einer dieser Veranstaltungen kam auch der Kontakt zum Chef einer Fotoagentur zustande, der für diverse events Fotografen sucht und mich wohl gerne angeheuert hätte. Damals (und heute) habe ich noch kein großes Fable für Hochzeiten, Geburtstage und Firmenfeiern gehabt, so dass ich verzichtet habe. Und außerdem war ich unsicher ob meiner Fähigkeiten und wollte keinen Stress.

 

Start ins Studium

Vielleicht war es die Unsicherheit, vielleicht die Neugier oder was weiß ich was. Auf jeden Fall habe ich mich an den Berliner Uni’s umgesehen, wo man Fotografie studieren kann. Das Angebot ist recht groß, neben „Institutionen“ wie der Fotoschule Ostkreuz und dem Lette-Verein gibt es eine ganze Reihe privater Uni’s, die dank Bologna Bachelor-Studiengänge Fotografie oder Photography anbieten. Mal in deutsch und mal in englisch. Ein paar davon habe ich mir angesehen, bei einigen Workshops bin ich dabei gewesen und habe mich dann am Schluss für die UE entschieden. Auf dem Campus war richtig Leben. Studenten, die in Gruppen gearbeitet haben.

Dann bin ich mit meinem Portfolio bei einem Dozenten angerückt und siehe da, das was ich konnte, reichte dazu, sozusagen die Grundschule zu überspringen. Wissenschaftliches Arbeiten, Recherche, Projektmanagement und einige weitere Grundkenntnisse hatte ich durch fast 40 Jahre ganz gut drauf. Und meine Fotos waren offensichtlich so akzeptabel, dass ich direkt in die Master-Klasse aufgenommen wurde. Dort liegt der Schwerpunkt weniger auf dem handwerklichen sondern eher auf der Kunst:

„Wenn man’s kann, ist’s keine Kunst – und wenn man’s nicht kann, erst recht nicht.“ (Karl Valentin nach Nestroy)

Der Start ins Studium war recht turbulent. Nicht mehr im typischen Studentenalter fielen mir die Tage an der Uni und die Nächte in Kneipen und Clubs recht schwer. Deshalb habe ich mich bald auf das Studium konzentriert und habe den Kommilitonen die Feierei weitgehend überlassen (von Ausnahmen abgesehen). War so auch noch anstrengend genug. Als Naturwissenschaftler ist einem die Tiefe in die die Kunst eintauchen kann nicht bekannt/vorstellbar. 

UE Berlin Master Class Photography mit Peter aus Toronto

Das Semester hat sehr kompakt einen Einblick gegeben, was an fotografischen Möglichkeiten existiert. Und was als Kunst bezeichnet wird, oder was dieses Siegel nicht bekommt. Das Studium fokussiert eindeutig auf die Kunst, auch wenn in vielen anderen Bereichen auch gut verdient wird.

Eine zweite Agentur kommt

Bei all meinen Fotografien stellt sich mehr und mehr heraus, dass mich zwei Dinge faszinieren: Es sind einerseits die Menschen und andererseits die Personen. KEine große Philosophie, ich mag keine Landschaftsfotografien, keine Hochzeiten. Aber Leute, und das am liebsten, wenn sie sich nicht auf mich konzentrieren sondern eigentlich was anderes tun, denken oder vorhaben. 

Was mich daran fasziniert, weiss ich (noch) nicht, aber ich arbeite daran. Auch mag ich Freude mehr als Melancholie, Farbe mehr als Grautöne, life is to short to be depressed.

Als eine zweite Fotoagentur auf mich zukommt und action-Bilder vom Sport haben will, sage ich schließlich ja. Auch wenn es viel Zeit fressen wird, reizt es mich einfach. Mal sehen was kommen wird…

Berlin, Deutschland 27. Februar 2020:
1. HBL – 19/20 – Fuechse Berlin vs. HSG Nordhorn-Lingen

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