Fotobiografie

 

Fotografie, wie alles begann:

Seit frühester Jugend beschäftige ich mich mit der Fotografie. Das Bild zeigt mich mit meinem ersten Fotoapparat. Das war

Klein Tom mit Kamera
Meine ersten Fotoerfahrungen

damals noch eine Rollfilmkamera, Fixfokus und 3 Belichtungszeiten: kurz, mittel und lang. Mir fehlte damals noch jedes technische Verständnis, aber in den 1960-er Jahren war das halt so.

 

Irgendwann begann ich dann mit der Kamera meines Vaters erste Bilder zu machen. Es war eine Kodak Retina Reflex, die noch heute in meinem Kameraschrank liegt. Sie hatte einen Selen-Belichtungsmesser, Blende und Belichtungszeit konnte man

Kodak Retina Refelx
So sah die Spiegelreflex meines Vaters aus

einstellen und eigentlich gibt es auch Wechselobjektive, zumindest ein Tele. Die Kamera durfte ich nur ausnahmsweise anfassen, sie war eigentlich viel zu wertvoll für so einen Knirps. Meine Eltern fotografierten jahrzehntelang mit der Kamera. Daher gibt es unzählige Fotos, schwarzweiß und in Farbe von meiner Jugend. Auch auf Reisen wurde gerne fotografiert. Die Bilder stapeln sich in Schuhkartons und

110er KOmpaktkamera
Klein, aber nicht oho!

warten darauf gesichtet zu werden.

Dann kamen die Instagramm Kameras auf, 126-er Filme in einer Kassette, relativ teuer und immer in Farbe. Aber was für eine Farbe. Die Belichtung konnte man auch anpassen, Sonne oder Wolken. Die Blitze kamen in Würfeln, die mit jedem Filmtransport um 90° gedreht wurden. Na ja.

 

Die erste Spiegelreflex:

Dann kamen noch einige Moden, bis ich schließlich meine erste eigene Spiegelreflex aus einer Versteigerung in Händen halten konnte. In der Schule hatten wir einen Fotokurs, unter dem Dach wurde in einer Kammer eine Dunkelkammer eingerichtet.

Mit der Zeit wurden die Bilder anspruchsvoller, die Technik trat in den Hintergrund, das künstlerische Element wurde immer wichtiger. Die Kameras wechselten, die Anzahl der Objektive nahm zu, meist Gebrauchtes, mehr konnte man sich als Student nicht leisten.

Digitale Welt:

Meinen ersten Computer hatte ich in den 1970-ern, programmiert wurde in Basic, die Disketten hatten die Größe einer Diätpizza. An der Uni habe ich dann Programmieren gelernt, erst mit Lochkarten, dann konnte man schon auf einem Monitor arbeiten. Backspace gab es noch nicht, die Zeilen hatten Nummern und wenn man sich vertippte, dann begann man noch mal von vorne.

Moderne Spiegelreflexkamera
Willkommen in den 2010-ern

Aber die Digitalisierung machte schaffte sich Raum, die ersten Kameras mit Chips kamen auf. Zunächst als Videokameras (Filmbiografie), denn die Fernseher waren noch analog und die 512 Zeilen ließen sich leicht über grobe Chips ansteuern. die ersten Digitalkameras kamen erst später, die Auflösung war pixelig, Vergrößerungen gingen anfangs gar nicht. Aber bekanntermaßen ging es dann immer schneller voran. Heute liegen meine analogen Kameras im Schrank, egal wie gut sie auch sein mögen. Mit 40 Megapixeln und geringem Rauschen gehen heute auch Ausschnitte und mit Photoshop läßt sich das Bild bestens optimieren.

Im Vordergrund stehen aber immer die Motive, die Perspektive und das künstlerische Moment. Und das läßt sich mit der aktuellen Technik und Objektiven, die außer dem Gewicht keine Wünsche mehr offen lassen, bestens in meinen Schwerpunkten Sport, People und Street anwenden. Dicht dran, kurze Belichtungszeiten, crispe Details und schönes Bouquet, das ist, was ich mir als Ziel für meine Fotos gesetzt habe.

Nachdem ich jetzt mein Masterstudium Photography (in Englisch) aufgenommen habe, hab ich tiefere Einblicke in die Geschichte und die Genres gewonnen. Und dank meiner Kommilitonen auch besser verstanden, was ich will. 

Fasziniert bin ich von der Fotografie von Herni Quartier-Bresson. Er ist wie manisch unterwegs (gewesen) und hat so ziemlich alles fotografiert, was ihm vor die Linse gekommen ist. Etwas widersprüchlich finde ich dabei, dass er einerseits hunderte von Fotos gemacht hat und immer auch nach dem entscheidendem Moment weiter Bilder gemacht hat. Andererseits hat er Ausschnittvergrößerungen kategorisch abgelehnt. Für mich nicht nachvollziehbar. Ich selber trage jetzt immer eine Kamera mit mir und das hat sich schon oft bewährt. Auch wenn ich die Balance zwischen (Kamera-)Gewicht und Bildqualität noch nicht gefunden habe.

Ein weiteres Vorbild für mich ist Cindy Sherman. Sie ist einerseits fast spielerisch im Studio oder draußen unterwegs. Bei ihr entsteht das geniale Bild im Gehen. Kein bis zum letzten Detail geplantes Bild. Wie Konfuzius sagt, der Weg entsteht im Gehen. Ich bewundere sie auch insofern, als sie fast immer selbst das Model ist und damit im schlimmsten Fall sich selbst bloßstellt. Nicht alle Fotografen gehen ethisch so einfühlsam vor. Oftmals gilt „sex sells“, und das meist auf Kosten der Anderen. Und was ich auch gelernt habe ist, dass Fotografie keine Psychotherapie ersetzt. Ein Beispiel hierfür ist meiner Meinung nach Francesca Woodman.

Das es auch anders geht zeigen die Portfolios einiger Kollegen.

Je weiter sich meine Fotografie entwickelt, umso mehr kristallisiert sich heraus, dass action und Charakter bei meinen Fotos im Vordergrund stehen. Am liebsten gemeinsam. Und wenn ich an Streetfotografie denke, dann kommt mir Peter Fox in den Kopf. In Schwarz zu Blau mit dem Stapfen durch die Kotze am Kotti, das entspricht ein bisschen meinem Fotostil. Nicht so sehr das Schöne, eher der Blick hinter die Kulissen. Vielleicht werde ich ja der Peter Fox der Fotografie? 

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